
So fütterst du deine Regenwürmer am effektivsten
Das Geheimnis der Wurmkiste:
Du hast deine eigene Wurmkiste und möchtest deine fleißigen Helfer optimal versorgen? Egal ob für die Humusproduktion im Garten oder als vitales Futter für deine Angelköderboxen: die richtige Ernährung ist der Schlüssel zu gesunden, aktiven Würmern.
Der wichtigste Tipp gleich zu Beginn: Würmer sind keine Allesfresser im herkömmlichen Sinne. Sie haben keine Zähne und können nur weiches, leicht verdauliches Material aufnehmen. Hier kommt der wichtigste Trick ins Spiel.
Der Geheimtipp: Warum Zerkleinern so wichtig ist
Wenn du deinen Würmern Küchenabfälle fütterst, ist ein einfacher Schritt entscheidend für den Erfolg: Zerkleinere das Futter, bevor du es in die Wurmkiste gibst. Ein Häcksler, ein Mixer oder ein Multizerkleinerer leisten hier hervorragende Arbeit. Du kannst die Abfälle zu einem Brei oder einer feinen Masse verarbeiten.
Warum das so effektiv ist? Durch das Zerkleinern erhöhst du die Oberfläche des Futters massiv. Das ermöglicht es den Mikroorganismen und Bakterien, die eigentliche Nahrungsgrundlage der Würmer, viel schneller damit zu beginnen, das Material zu zersetzen. Die Würmer können den vorverdauten Brei dann in einem Bruchteil der Zeit aufnehmen, was die Kompostierung enorm beschleunigt.
Die Lieblings-Leckerbissen deiner Würmer
Nicht jedes Lebensmittel ist gleich beliebt. Auch wenn du fast alle organischen Küchenabfälle füttern kannst, haben Würmer einige Favoriten, die sie am schnellsten verarbeiten:
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Bananenschalen: Ein echter Leckerbissen! Schneide die Schalen in Stücke und vergiss nicht, eventuelle Aufkleber zu entfernen.
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Matschige Kartoffelschalen: Je weicher, desto besser. Matschige, gekochte oder feuchte Kartoffelschalen sind ein Festmahl für Würmer.
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Kaffeesatz: Nicht nur wir lieben unseren Morgenkaffee. Würmer lieben ihn genauso! Er ist ein hervorragender Dünger und wird von den Würmern mit großer Freude zersetzt.
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Apfeltrester & Melonenschalen: Reste von Früchten und Melonen sind durch ihren hohen Wasser- und Zuckergehalt schnell verdaulich.
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Teeblätter & Teebeutel: Tee ist eine gute Ergänzung. Achte bei Teebeuteln auf kompostierbare Materialien. Besser ist es jedoch, den Teebeutel von vornherein aufzuschneiden und nur den Inhalt des Beutels in der Wurmkiste zu verwenden.
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Eierschalen: Diese solltest du trocknen, in der Sonne oder in der Mikrowelle, im Mörser zerstoßen, bis sie fast zu Pulver sind. Sie dienen als Magensteine und helfen den Würmern bei der Verdauung.
Grundsätzlich kannst du deinen Würmern alle organischen Küchenabfälle anbieten, die nicht fettig, ölig oder salzig sind. Selbst eingeweichtes Zeitungspapier kann gefüttert werden, da es eine wichtige Kohlenstoffquelle darstellt. Bedenke aber, dass sich die Druckfarbe im Humus wiederfinden kann.
So verdauen Regenwürmer ihr Futter
Würmer verdauen ihr Futter nicht wie wir. Sie nehmen es direkt in ihren Körper auf. Hier sind die wichtigsten Schritte der Verdauung:
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Aufnahme: Die Würmer saugen die vorverrotteten Nahrungsstücke ein.
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Verdauung: Das Futter gelangt in einen Muskelmagen, den sogenannten Gizzard. Hier wird das Futter mithilfe kleiner Sand- oder Gesteinskörnchen (die Würmer nehmen diese aus dem Boden auf) mechanisch zermahlen. Deshalb ist es so wichtig, auch zerstoßene Eierschalen als Grit beizumischen.
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Ausscheidung: Nach der Verdauung scheiden die Würmer den Rest als Wurmkot aus, der auch als Wurmhumus oder Wurmkot bezeichnet wird. Dieser Humus ist ein extrem nährstoffreicher und wertvoller Dünger für deine Pflanzen.
Fütterungstipps für Einsteiger und Profis
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Die richtige Menge: Füttere die Würmer am Anfang nur sparsam. Gib ihnen nur so viel, wie sie in den nächsten Tagen verbrauchen. Wenn du siehst, dass alles gefressen wurde, kannst du die Menge langsam steigern.
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Was nicht in die Kiste gehört: Vermeide Zitrusfrüchte (die Säure stört die Würmer), Fleisch, Milchprodukte oder fettige, ölige und salzige Speisen. Auch Zwiebeln und Knoblauch sollten nur in sehr kleinen Mengen gefüttert werden.
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Ausgewogenheit: Achte auf ein gutes Verhältnis von feuchtem, grünem Material (Gemüse- und Obstreste) und trockenem, braunem Material (Pappe, Zeitungspapier, trockene Blätter).
Diese gekochten Reste sind geeignet:
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Nudeln und Reis: Gekochte, ungesalzene Nudeln oder Reis sind eine gute Energiequelle für die Würmer. Achte darauf, dass sie keine Soße oder Fett enthalten.
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Gekochtes Gemüse: Gekochte Kartoffeln, Brokkoli, Karotten oder andere Gemüsesorten sind ideal. Solange sie nicht in Öl angebraten oder stark gewürzt sind, werden sie von den Würmern schnell verwertet.
Das sollte man nicht füttern:
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Fettige und salzige Speisen: Alles, was in Öl gebraten oder frittiert wurde, sollte vermieden werden. Fett und Öl können ranzig werden und die Kompostumgebung schädigen. Auch zu viel Salz ist schlecht für die Würmer.
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Fleisch und Fisch: Diese ziehen Fliegen, Ratten und andere Schädlinge an. Zudem können sie unangenehme Gerüche entwickeln.
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Milchprodukte: Joghurt, Käse oder Soßenreste sollten nicht in die Wurmkiste, da sie ebenfalls Faulgase und Gerüche verursachen können.
Am besten ist es, gekochte Speisereste nur in kleinen Mengen und gut zerkleinert in die Kiste zu geben. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, bleiben rohe und naturbelassene Abfälle die beste Wahl.
Urlaubszeit oder einfach kein Abfall?
Manchmal hat man nicht genug Küchenabfälle oder fährt in den Urlaub. In solchen Fällen ist es praktisch, auf fertiges Wurmfutter zurückzugreifen. Unsere Würmer lieben zum Beispiel das 100 % natürliche Wurmfutter aus getrocknetem Pferdemist von Eckards Wurmstube. Es ist nahrhaft, einfach zu lagern und verdirbt nicht, was es zur perfekten Urlaubsversorgung macht.
Lies unsere Anwendungshinweise, um zu sehen, wie du dieses Futter am besten einsetzt!